ALLGEMEINES


IDEE HEIMKINO

Mit den Ideen ist das so eine Sache. Vor dem geistigen Auge entsteht im Nu ein ungefähres Bild vom fertigen Projekt, doch nur wenige Details haben bereits erkennbare Konturen. Wenn es möglich wäre, von der Idee ein Foto zu machen, würde man sich wahrscheinlich wundern, warum auf diesem Foto nur die Lieblingsszene aus dem Lieblingsfilm mit seinem Lieblingsschauspieler zu erkennen wäre ... alles klar?

Hat die Idee sich einmal festgesetzt, ergänzt sich im Verlauf dieser Phase dieses oder jenes Detail. Andere geraten in Vergessenheit, weil man vielleicht einen guten Einfall nach dem anderen hat. Es bildet sich vor lauter Begeisterung für die Sache ein wildes Durcheinander, das es zu ordnen gilt.

Wusel-Inspektor Columbo lief ständig mit einem Notizblock herum, um sich jedes Detail zu notieren ... zurück zum Thema ... Notizen bringen durchaus bereits eine gewisse Struktur in das Durcheinander. Einige Ideen werden im Papierkorb landen, andere wandern in ihrer Priorität ganz nach oben und wichtige Vorarbeiten oder Planungsaufgaben werden nicht vergessen.

Stehen die Räumlichkeiten bereits fest, kann es nicht schaden, einen Grundriss seines künftigen Kinos zu zeichnen und die vorhandene Fläche in kleine Quadrate von 1 qm ( im Verhältnis ) einteilen. In der eigenen Vorstellungskraft unterschätzt man sehr leicht den zur Verfügung stehenden Raum und kann seine Ideen möglicherweise später nicht verwirklichen. Also ruhig ein paar Kopien fertigen und auch verschiedene Konzepte und Entwürfe sofort notieren. 

Nebenbei freut sich z. B. auch der Elektriker, wenn er genau sehen kann, wo neue Leitungen zu verlegen sind oder Steckdosen gebraucht werden. Darüber hinaus gibt die quadratische Einteilung einen schnellen Überblick über erforderliche Kabellängen (z. B. Lautsprecherkabel) und mögliche Stellplätze für Möbel.

 

HANDWERKLICHES GESCHICK

Im Grunde reicht es aus, wenn man Dübellöcher bohren kann und ein wenig mit Farbe und Pinsel umgehen kann. Das genügt, um die Deckenhalterung für den Projektor, die Leinwand und die Kabelkanäle zu montieren. Bei Leinwand und Deckenhalterung sollte jedoch nicht mit dem Hammer geschraubt werden, weil die Entfernung der Deckenhalterung zur Leinwand eine feste Größe ist und kaum Toleranz bietet (dazu später mehr). Eine Leinwand, die schief an der Wand hängt, verbietet sich natürlich von selbst und führt außerdem meistens zur Genickstarre :)

Wer seine Kabel unter Putz legen will oder gezwungen ist, neue Stromleitungen oder Steckdosen zu legen, wird erheblich größeren Aufwand treiben müssen. Bei der Planung sollte jedoch nicht nur die Audio/Video-Anlage im Vordergrund stehen, auch z. B. an die entsprechende Raumbeleuchtung denken. Was nützt es, aus einem alten Kino zwei wunderschöne Wandlampen erstanden zu haben, für die später dann die Stromleitungen fehlen?

Bei den Verbindungskabeln zu den Gerätekomponenten (Lautsprecherkabel, Videoverbindungen) sollte ein wenig im voraus geplant werden. Es empfiehlt sich, statt einer Unter-Putz-Lösung, hier ausschließlich Kabelkanäle zu verwenden und diese so zu verlegen, dass sie später jederzeit zugänglich sind, wenn Geräte oder Kabel ausgetauscht werden müssen oder defekt sind. Um bei einem künftigen Aus- oder Umbau des Kinos genügend Spielraum zu haben, kann es von Vorteil sein, Kabelkanäle bereits zum jetzigen Zeitpunkt entlang des Fußbodens und der Decke zu verlegen. So wie hier gezeigt sollte es auf später auf keinen Fall aussehen ... :)

 

KINOFLAIR oder HIGHTECH

Vor Beginn sollte man sich darüber im Klaren sein, was man eigentlich will und eine Entscheidung treffen. Wer Hightech will, bitte schön, der kann und soll sein ganzes Geld für die Geräte ausgeben und sich daran erfreuen. Es spricht absolut nichts dagegen, seine Filme in bester Bild- und Tonqualität zu genießen.

Wer seine Filme mit Kinoflair anschauen möchte, sollte einen Teil seines Budgets für das Ambiente reservieren. Denn es spricht auch nichts dagegen, seine Lieblingsfilme in angenehmer Umgebung zu genießen. Intensiveres Filmerlebnis garantiert!

 

BÄSSE und NACHBARN

Tja, ein leidiges Thema, aber bei weitem nicht zu unterschätzen. Bereits beim ersten Probelauf der Audioanlage wird klar sein, dass es auf Dauer Ärger mit den Nachbarn geben wird. Der Subwoofer wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zum Streitobjekt werden. Wie sagte Russell Crowe im Film "Gladiator" doch: "Auf meinen Befehl lasst ihr die Hölle los ...". Das lässt sich durchaus auf den Subwoofer übertragen!

Für den begeisterten Filmfan vielleicht unverständlich, aber Bässe übertragen sich nunmal am ehesten in unerwünschte Gefilde, auch zum Nachbarn hin. Dies trifft auch für kleinere Anlagen zu und sollte stets in Erinnerung bleiben.

Wer sein Heimkino im Keller bauen kann, wird klar im Vorteil sein, wenn es darum geht, entsprechende Vorkehrungen (z. B. Akustik-Dämmstoff, gibt's im Baumarkt) zu treffen. Bei einer Etagen- oder Eigentumswohnung in einem Mehrfamilienhaus wird wohl nichts anderes übrig bleiben, als sich schon mal in der Hohen Schule der Diplomatie zu üben, oder den Nachbarn, wenn möglich, hin und wieder zu einem netten Filmabend einzuladen.